Sonntag, Februar 05, 2006

Lyrisches, die 2. :)

Nochmal das Ganze, die erste Fassung dieses Postings hab ich wieder gelöscht, weil ich mich irgendwie mit der Formatierung verheddert hab und sich das nicht wieder rückgängig machen lassen wollte. *g*

Hm... irgendwie bin ich die letzte Zeit über ein paar schöne Gedichte gestolpert - die irgendwie passen, manchmal zumindest... und die ich jetzt mal hier hin schreiben möchte - insbesondere, damit ich sie, wenn sie mal wieder passen sollten für mich, auch selber lesen kann..

Aufhebung


Sein Unglück
ausatmen können
tief ausatmen
so daß man wieder
einatmen kann
Und vielleicht auch
sein Unglück
sagen können
in Worten
in wirklichen Worten
die zusammenhängen
und Sinn haben
und die man selbst noch
verstehen kann
und die vielleicht sogar
irgendwer sonst versteht
oder verstehen könnte
Und weinen können
Das wäre schon
fast wieder
Glück

(Erich Fried)

Und noch eins...



Mit der Zeit lernst Du...

Mit der Zeit lernst Du,
dass eine Hand halten nicht dasselbe ist
wie eine Seele fesseln
Und dass Liebe nicht Anlehnen bedeutet
und Begleitung nicht Sicherheit
Du lernst allmählich,
dass Küsse keine Verträge sind
und Geschenke keine Versprechen
Und Du beginnst,
Deine Niederlagen erhobenen Hauptes
und offenen Auges hinzunehmen
mit der Würde des Erwachsenen,
nicht maulend wie ein Kind
Und Du lernst,
all Deine Straßen auf dem Heute zu bauen,
weil das Morgen
ein zu unsicherer Boden ist
Mit der Zeit erkennst Du,
dass sogar Sonnenschein brennt,
wenn Du zuviel davon abbekommst
Also bestell Deinen Garten
und schmücke selbst
Dir die Seele mit Blumen,
statt darauf zu warten,
dass andere Dir Kränze flechten
Und bedenke,
dass Du wirklich standhalten kannst ...
und wirklich stark bist.
Und dass Du Deinen eigenen Wert hast.

(Kelly Priest)


Hm... eigentlich hätt ich vielleicht sogar noch mehr... aber irgendwie sollten die beiden jetzt erst mal reichen.

Liebe Grüße,
Grübel-Hoffnungs-Schlafengeh-Melli